Die Geschichte des Bistums Xingu ist eng verbunden mit der Ausbildung der Kinder und Jugendlichen. Seit den Anfängen galt der kirchliche Einsatz immer auch dem Erziehungswesen. Die erste Grund- und Mittelschule wurde von der Prälatur gebaut. Viele Jahre hindurch war es auch die einzige Lehrerbildungsanstalt im ganzen Xingutal. Das Institut Maria de Mattias genießt in der Stadt Altamira und weit darüber hinaus großes Ansehen. In den vergangenen Jahrzehnten haben viele Tausende junger Leute hier ihre Ausbildung erhalten und sind heute noch dankbar mit der Schule verbunden. Es handelt sich nicht um eine Privatschule im eigentlichen Sinn, denn wir fordern vom Staat, dass er die Lehrpersonen bezahlt. Wir stellen aber die Infrastruktur, alle notwendigen schulischen Einrichtungen und übernehmen alle Verantwortung für den Unterricht in der Grund- und Mittelschule. Vor etwa zwei Jahrzehnten begannen wir mit einem Projekt, das im ganzen Bundesstaat Pará große Beachtung findet. Anstatt die Kinder aus den Vororten ins Zentrum zu holen, sind wir in die Vororte gegangen und unterhalten dort Filialschulen. So bleiben die Kinder in ihrer vertrauten Umgebung und der Kontakt zwischen Lehrerinnen und Eltern ist viel leichter möglich. Wenn die Kinder die Grundschule abgeschlossen haben, also auch schon etwas älter sind, haben sie dann Anrecht auf einen Platz in der Mittelschule, die sich im Zentrum von Altamira befindet. Kinder armer Eltern und Familien haben absolute Priorität in der schulischen Betreuung.
Durch den Bau des Kraftwerks Belo Monte ist der Zuzug nach Altamira kaum zu bewältigen und stellt uns vor riesengrosse Herausforderungen, den Familien mit Kindern den Besuch einer Schule zu ermöglichen.
Die Erhaltung dieser Einrichtungen kostet natürlich viel Geld, aber dank der Mithilfe guter Menschen ist es uns möglich, diese so wichtige Aufgabe zum Segen der Kinder und Jugendlichen zu erfüllen.
Erwin Kräutler, Bischof vom Xingu
Altamira,im Dezember 2012